Dienstag, 21. Dezember 2010

·         Langsam kommt die Wut ³
von Nanok @ 2006-11-29 – 12:35:21
"Ich habe dich anders kennengelernt. Ich habe dich als einen Menschen kennengelernt, mit tiefen, extremen Emotionen. ...nun... bist du nur noch eiskalt."
Jap. Bin ich wohl. Mal wieder baue ich mir mein Schutzschild aus Ironie und Zynismus. Ich sage: Und? NA UND?
"Echte Freunde überstehen das. Wirkliche Freunde kämpfen. Wahre Freundschaft bringt nichts auseinander."
Ich sage: Doch. Und zwar die Tatsache, des nicht-redens.
Kann man in einer Freundschaft Fehler verzeihen?
Ich sage: Sollte man. Und zwar jeden einzelnen.
Kann man eine Freundschaft mit jemandem haben, der eine andere Sichtweise von Freundschaft hat, sich dessen bewusst ist, sie aber nicht als minder wichtig sieht?
Ich sage: Ja. Kann man. Das kann eine Freundschaft sogar um einiges bereichern.
Sollte man in einer Freundschaft aufwiegen, wer dem anderen mehr Schmerz zufügt in einer Zeit, die beschissen für einen ist?
Ich sage: NEIN.
Verdammt nochmal... als ich mich dir ganz öffnete und dir meine Seele in die Hände legen wollte, hast du dich umgedreht.
Ich sage: Ruf mich nie wieder an.
Formularende
·         Nur für Freunde
von Nanok @ 2006-11-29 – 00:47:44
Vor mir: ein Glas Wein. Daneben: die leere Flasche und ein voller Aschenbecher. Hier fliegt soviel unnötiger Scheiss rum. Eine Riesenpackung duplo - na danke. Ist mir echt nicht nach. Handy, Telefon, Eieruhr, Kerzen, Cd´s, ein Buch über Naturheilkunde, Glasreiniger, zwei 50 Cent Stücke, Zettel mit ewig vielen Telefonnummern, einen Zettel, den ich schrieb, weil ich mich so aufgeregt hab: "Wofür nimmt die eigentlich soviel Provision? Die soll ihren Hintern bewegen!" - den schrieb ich meinem Mann, als er mit der Maklerin telefonierte und wedelte wild damit herum. Was noch... ja... duplo Papier... huch? Hab ich doch einen gegessen? Naja. Egal. Krieg ja eh nix mit. Dann noch eine Zeichnung von mir. Eine WoW-Landkarte. Ein Kuli mit Puschel, oben drauf Mini-Maus, der rosa leuchtet, wenn man schreibt und nach Erdbeer riecht. (Wtf?) Arbeitsvertrag, Versicherungskündigung. Stadtplan Wien.
Stadtplan Wien.
Wien.
In einer Woche bin ich da. Nicht mehr hier. Aber... mich hält nichts mehr hier. Oder doch?
Mein Kopf tut weh. Wie soll ich versuchen, etwas zu ändern, wenn mir niemand sagt, wie? Und was?
Langsam hab ich keine Lust mehr. Heute las ich, folgendes:
Ich glaube, daß Depressive nicht wirklich krank sind. Vielleicht ist es nur die Umwelt, die sie in dem Glauben läßt, um nicht unter die Oberfläche schauen zu müssen.
Macht mich das nun zu einem besseren Menschen? Nein. Wen interessierts.
Zusammenhanglos? Ja. Ich kann nicht klar denken. Seit Wochen nicht. Aber es gibt immer wieder Momente, in denen sehe ich klar. Alles deutlich. Bin ich ein ganz normaler Mensch, nur mit umgekehrter Sicht? Wo andere klar sehen, sehe ich Nebel, wo andere nicht klar denken können, bricht für mich ein Stück der Himmel auf... und es gibt Momente... die sind so wunderschön, dass ich wieder weinen könnte.
Vielleicht wird mir damit gezeigt, wie wertvoll so etwas ist?
Wer stellt sich schon bei Eiseskälte mit ausgebreiteten Armen in den Regen,
das Gesicht zum Himmel, schliesst die Augen und versinkt im Fühlen?
"Bist du verrückt, du holst dir den Tod!"
Ich sage: "Na und?"
Und denke, ja, verdammt, ich bin verrückt... verrückt nach mehr.
Verrückt nach mehr gefühltem Leben.
Ich habe dieses oberflächliche Dahingeplätscher so satt.
Aber... hey, es geht mir absolut dreckig im Moment. Ein absolutes Scheiss - Gefühl.
Aber immerhin... ein Gefühl.
...gefühltes Leben... ist doch schon mal was.
Formularende
·         Nur für Freunde
von Nanok @ 2006-11-28 – 18:39:11
Ich war heute lange laufen. Mit Kadsha. Ich sollte das öfter tun. Es tut mir gut zu sehen, wie gut es meinem Hund dabei geht. Ich bin gelaufen und gelaufen... ich konnte nicht mehr... ich lief weiter. Ich liebe das Geräusch von Blättern unter meinen Schuhen. Ich liebe die Jahreszeit, wenn rote, gelbe, orangene und braune Farbtöne vorherrschen. Wenn ich laufe... bis ich nicht mehr kann, trotzdem weiterlaufe, vergess ich den Rest der Welt.
Ich bin vollkommen ausgelaugt. Meine Gedanken stehen nicht still. Alles dreht sich. Es gibt nichts mehr, was ich in den Händen halte. Du willst es nicht mehr.
Wenn du wirklich, von einer besten Freundin verlangst, dass sie dich freigibt, wenn du es verlangst, werde ich das tun.Zumindest etwas... den letzten Schritt will ich richtig machen.
Ich liebe dich. Bist mein bester Freund... noch immer. Es tut mir leid, dass ich nicht schneller lernen konnte. Du hast etwas durchbrochen, was bisher niemand geschafft hat. Nun stehe ich vor den Trümmern... und repariere diese Stelle. Wer, wenn nicht du... niemand.
Nie wieder. Irgendwer. Niemand.
Was du gesehen hast, konntest du nicht aushalten. Aber... ich denke, so ist es besser. So tut es nicht so weh. Dir.
Für mich bist du noch immer meine Zuflucht. Aber nun im Stillen... in Erinnerung.
Ich danke dir für das Geschenk, das du mir machen konntest.
Leb wohl.
Formularende
·         Spuren im Sand
von Nanok @ 2006-11-28 – 13:07:07
Spuren im Sand
Eines Nachts hatte ein Mensch einen Traum; er träumte, er ginge den Strand entlang mit seinem Gott, über den Himmel hin leuchteten die Szenen aus seinem Leben auf, für jede der Szenen bemerkte er im Sand zwei Fußspuren: die eine gehörte ihm selbst, die andere zu seinem Gott.
Als die letzte Szene vor ihm aufgeleuchtet war, blickte er zurück auf die Fußspuren und bemerkte, dass lange Zeit den Weg nur ein Paar Spuren im Sand zu sehen waren. Er bemerkte auch, dass dies geschehen war während der schwersten und traurigsten Zeit seines Lebens.
Dies machte ihm ernstlich Kopfzerbrechen und er fragte seinen Gott:
"Du sagtest, als ich mich entschied, Dir zu folgen, Du würdest den ganzen Weg mitgehen. Aber ich bemerkte, dass während der schlimmsten Zeit meines Lebens nur ein Paar Spuren da waren. Ich verstehe nicht, dass - als ich Dich am meisten brauchte - Du mich verlassen hast."
Sein Gott antwortete: "Ich liebe Dich und wollte Dich niemals verlassen. Während Deiner Zeit voller Last und Leiden, als Du nur ein Paar Spuren sahst, da war es so, dass ich Dich getragen habe!"
...schöne... Geschichte. Mehr wohl nicht.

Nur eine Erinnerung...

Ich stehe auf, der warme Körper noch neben mir. Habe kalte Füße... wie immer. Ziehe mir dicke Kniestrümpfe an, die mir vor ein paar Stunden erst ausgezogen wurden. Eine Mischung: weißes, enges Shirt, weiße Unterhose und schwarze dicke Kniestrümpfe. Ich knote mir die langen, schwarzen Haare irgendwie zusammen und einige Strähnen fallen mir ins Gesicht. Noch einmal knie ich mich auf die Matratze und küsse ihren wunderbaren Rücken, der sich langsam atmend bewegt. Ich öffne leise die Zimmertür, im Flur ist noch Licht. Ich schleiche verschlafen in die Küche, setze einen Topf mit Wasser auf den Herd, befülle den Keramikfilter mit Kaffee, lehne mich rücklings an den Einbauschrank. Mit geschlossenen Augen kann ich noch immer ihren Duft an mir riechen. Ich fühle mich völlig ausgefüllt... es war eine wunderbare Nacht. Das Wasser kocht. Ich gieße langsam das Wasser durch den Filter in eine große Schale. Fülle den Rest mit Milch auf. Setze mich mit angezogenen Beinen und der Schale auf den Knien auf den Stuhl am Fenster. Es regnet. Ich atme den Duft des Milchkaffees ein und beobachte die Regentropfen, die ans Fenster klatschen. Ich versinke... in Gedanken an diese Nacht.
„...dann kann ich dem auch nichts mehr abgewinnen.“ Ich schaue ihr zu, wir sitzen in ihrem Zimmer auf dem Boden und unterhalten uns. Sie redet und redet und ich mag es sehr. Schon lange höre ich zwar die Worte aus ihrem Mund, verfolge aber nicht mehr die Argumente gegen oder für eine Konfrontation mit ihrem Bruder.
Mein Blick wandert von ihr zu dem Fenster. Sie streichelt sanft meine Wange. „Du bist mit deinen Gedanken ganz woanders, habe ich recht Hase?“ Ich schaue in ihre strahlenden Augen und nicke nur. Sie beugt sich zu mir, nimmt mein Gesicht in ihre Hände und sagt: „Habe ich dir heute schon gesagt, wie sehr ich dich liebe?“ Tränen lassen meinen Blick auf sie verschwimmen. Ich schließe sie und spüre ihre Lippen auf meinen. Sie berührt sachte mit ihrer Zunge meine Lippen, ich kann ihre Wärme vollends spüren. Ein schönes Prickeln auf der Haut. Sie streichelt mir über die Schultern, meinen Hals, drückt mich ein wenig zurück, so dass ich mich rücklings abstützen muss. Ihre Hände wandern über meine Brüste, über meinen Bauch, über meine Schenkel. Ich lege den Kopf zurück und lass das alles mit mir geschehen, denn ich weiß, sie wird weitergehen... weiter... immer weiter. Sie macht mich sehr glücklich und ich muss leise aufstöhnen. Die ganze Welt scheint sich in einem Moment zu drehen und doch still zu stehen. Ich weiß, ich kann mich ihr völlig hingeben. Sie küsst mich, drückt mich auf den Boden, beisst mir sanft in den Hals... ich verbrenne...die Körper... kleine Schweißperlen bilden sich auf der Haut... sie schiebt mein Shirt hoch, fährt mit ihrer Zunge geschickt vom Hals hinunter, ohne eine Stelle auszulassen. ...sie küsst meinen Bauch, drückt sanft meine Schenkel auseinander. Ihre Segnungen sind wundervoll. Ich lasse mich völlig fallen. Und ich weiß: heute Nacht wird ihre Seele erneut die meine berühren...
Die Küchentür geht langsam auf. Sie sieht so schön aus, wenn sie noch so verschlafen ist. Nur mit Höschen bekleidet setzt sie sich vor mich auf die kalten Bodenfliesen. „Ich habe dich vermisst, Schatz.“ Ich lächle sie wieder an und reiche ihr meinen Becher. Gott... herrje. Sie ist so wunderbar. Sie setzt sich auf den Küchentisch und stellt ihre Füße auf die meinen. Ich greife sie am Nacken und küsse sie. Leise flüstere ich ihr ins Ohr: „Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“ Sie lächelt. Ich stelle meine Füße auf den Boden und rücke meinen Stuhl etwas näher an sie heran. Ich küsse ihre warme, weiche Haut. Fahre mit den Fingerspitzen über ihre Brust, über ihren Bauch und lasse meinen Fingern meine Zunge folgen. Sie seufzt leise auf. Alles scheint stillzustehen. Nur sie und ich. Und wieder: heute morgen wird meine Seele die ihre berühren...

Neue Klänge... neu gefühlt

Ein Schwamm, jeden Ton aufsaugend, laut, lauter... immer lauter... nichts verpassen. Nichts verpassend. Lauter. Weit über die Schmerzgrenze hinaus. Hören, Augen schliessen, fühlen. Gleiten, vergessen. Erinnern. Schmerz und Wut. Angst und Liebe. Hass. Ungewöhnlich starker Hass. Liebe... Leben - Schmerz... Leid... Hass. Hass. Extrem. Bis in den kleinsten Winkel. Jedes Gefühl. Liebe. Aufsaugend. Aussaugend. Liebe... nichts als Liebe. Aussergewöhnlich stark. Geprägt. Frei von allem. Frei von allen.
"Ich kann dir nur die Flügel ausbreiten. Fliegen musst du allein." Ich fühle mich wie ein Engel... mit einem Flügel... wo ist der Engel, der mich umarmt, damit wir fliegen können?
Nachts. Ich wache auf. Öffne ruckartig die Augen, sehe an die Decke. Schweissperlen laufen über meinen Hals. Sehe an die weisse Decke, die mich erdrückt. Drückt mich auf die Matratze und nichts kann ich tun. Werde tief in die Laken gedrückt. Wehre mich nicht. Kann nicht... will nicht.
Ich will ein kuscheliges Lager aus Laken, Kissen, Decken und einem Engel dessen Flügel sich zu meinem fügt. Ohne Worte.
*dir einen finger auf die lippen legend* "Du redest viel zu viel."
*den kopf senkend* "ich weiss."
...keine kalte Matratze.
Ich suche dich... jede Nacht in meinen Träumen...

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