Dienstag, 21. Dezember 2010

von Nanok @ 2007-04-30 – 16:02:26
Deine Abrechnung. Meine Gefühle.
Scheissegal wär´s mir gewesen, wenn du gesehen hättest, dass ich meine Gefühle dir gegenüber einigen Leuten hier im Blog offiziell zur Schau stelle. Von dir, wohlmöglich nur ein spöttisches Lächeln. Das kannst du gut. Agieren, dass ich mich beschissen fühle. Aber du machst dich aus dem Staub. Löscht mich aus allen Listen - bist auch hier in meiner Freundesliste verschwunden. Und ich weiß auch warum. Du hast Angst.
Aber von vorn, lieber Leser, ich halte Ihnen nichts vor.
Eine wunderbare Freundschaft fand ein jähes Ende, da ich in einem einzigen Punkt – eben betreffend diese Freundschaft – nicht mit ihm konform ging. Das war im November letzten Jahres. Ich wunderte mich. Sollte Freundschaft nicht viel mehr bedeuten als absolute Identität? Wo bleibt dabei die Individualität, könnte Freundschaft nicht auch eine wunderschöne Symbiose sein, vom anderen lernen, etwas annehmen – im Vertrauen darauf, dass der Rat von Herzen kommt?
Ha! Drauf gerotzt! Ein halbes Jahr hast du mich am Boden liegen lassen, mich betteln lassen, flehen, mir zu verzeihen [btw.: wir reden hier immer noch von diesem Auseinanderschweifen von Prinzipien bzgl. Freundschaft – ich habe ihn weder betrogen, noch belogen, noch sein Auto der Müllpresse zugeführt]. Und er? Er schaute immer von oben auf mich herab. Lächelnd. Spöttisch. Das kann er ja so gut.
Als ich ihm vor ein paar Wochen sagte (ungefragt), ich halte das nicht mehr aus, ob er denn nicht sehen würde, wie schlecht es mir geht (zum ersten Mal! Vorher habe ich immer ihn gefragt – vorsichtig – wie es ihm geht und er interessierte sich nicht für mich), spürte ich sein verbales Grinsen und er holte mit einer Portion Zynismus aus, um mir alle noch verbliebenen intakten Knochen zu brechen: „Oh ja… du bist die Martyrerin schlechthin. Tu doch nicht so. Dir ist es scheissegal, wie es anderen geht. Du bist nur auf deinen eigenen Vorteil bedacht. Ohne Rücksicht auf Verluste.“
Er: der geborene Zyniker. Und ich nehm das, was übrig bleibt: den Sarkasmus.
Über 6 Monate hast du mich getreten und verflucht. Dir gefiel deine Rolle schon sehr, mh? Ich dachte mal, dass man nicht noch jemandem hinterhertritt, der sowieso schon versucht, im Schlamm zu schwimmen und irgendwie den Kopf über der braunen Brühe zu halten.
Ich hab mich viel zu sehr an dich gehangen. Ich habe bis gestern noch inbrünstig behauptet, du wärest mein bester Freund. Obwohl du mir schon im November die Freundschaft gekündigt hast. Aber ich fand es wert, um dich zu kämpfen. Und wie ich gekämpft habe! Selbst darüber hast du dich lustig gemacht. Wie oft gabst du mir das Gefühl: „Ist das alles?“ wenn ich fast zusammengebrochen bin.– ja. Das war alles, was ich dir geben konnte. Ich hatte nicht mehr. Aber ich habe gekämpft. Und es ist mir scheissegal, wie du das siehst. Ich weiss, dass nicht alles falsch war, was ich gemacht habe. Vielleicht war es nur falsch, so absolut ehrlich zu dir zu sein – zu dir: jemandem, der absolute Ehrlichkeit fordert, aber nicht verträgt.
Gestern:
Er: „Hallo H.“
Ich: „Hallo T.“
Er: „Warst du nicht in Münster?“
Ich: „Doch.“
Er: „Wir wollten uns treffen“
Ich: „Ja, ich weiß, es tut mir leid, dass ich nicht konnte. Mir ist etwas dazwischengekommen.“ (Hier wollte ich ihm eigentlich anschliessend schreiben, was dazwischengekommen ist und dass ich in ca. 2 Wochen einen Flug nach Berlin gefunden hätte und dann kommen könnte.)
Er: „Ich bin es leid, dir Vorwürfe zu machen. Je mehr ich K. davon erzählt habe und je weniger du dich gemeldet hast, desto mitleidiger wurde ihr lächeln.“
Ich: „Ich… moment bitte.“
Er: „Vergessen wir das einfach.“ –OFFLINE
Einige Stunden Funkstille.
Ich: „T., bitte…“
-keine Reaktion.
Etwas später:
Ich: „T. ich möchte dir noch etwas sagen…“
Er: „Was gibt es denn noch?“
Dann blablabla, er behauptet, er hätte mich gefragt, warum ich nicht kommen konnte. Fragt selbst jetzt nicht mal nach. Sieht, wie scheisse es mir geht und sticht noch ein paar Mal zu, heftig – fühlt sich an wie eine Klinge mit Widerhaken, die dann noch um 90° gedreht und wieder rausgezogen wird um im nächsten Moment eine noch unbefleckte Stelle zu durchstechen – und zum ersten Mal sage ich ihm, er soll seinen Scheiss Autopiloten abstellen (den er zum Schutz anstellt, damit es nicht so weh tut) und mit mir reden – VERDAMMT NOCH MAL. Ich hab ihn doch anders kennengelernt! Wie lang will er mich denn noch quälen…
Das mit dem Autopiloten sage ich ihm. Reaktion?
Er: „Leck mich.“
T. ignoriert Dich.
Schwach. Dein Schild aus Stolz, Macht und Ignoranz ist nichts anderes als ein Stück Papier… leicht zerissen. Es schützt dich nicht mehr. Ich habe dahinter geblickt. Und das macht dir Angst.
Und langsam begreife ich… es macht dir Angst, dass ich dich so gut kenne. Dass ich dahinter schaue. Hinter diese hässliche Fratze, die mich solange gequält hat.
Aber weißt du was? Selbst, wenn ich noch nicht stehe… ich bin mir sicher, ja-ich weiß, es wird eine Hand geben, die mich aus dem Dreck zieht und mir hilft, wieder anfangen zu gehen. Alleine. Und eines Tages werde ich wieder fliegen. Das weiß ich.
Eigentlich sollte ich dir danken. Von mir fällt eine große Last ab. Du bist nun endgültig weg. Hart. Tut sehr weh. Höllisch.
Aber ich weiß, irgendwann wird es besser. Und nicht schlimmer, so wie das letzte halbe Jahr.
Irgendwann wird es besser. Und ich hoffe, ich werde dich niemals vergessen. Du hast mir soviel über die Abgründe eines selbstverliebten, kranken Menschen gezeigt, wie kein anderer.
Ich liebe dich nicht mehr als meinen Freund.
Ich hasse dich nicht mehr als meinen Feind.
Ich hoffe nur, irgendwann wirst du mir gleichgültig sein.
Gestern, eine erniedrigende Geste von dir.
Meine Sinne verlassen meinen Körper.
[Für dich, D.!:
Gestern…eine großartige Geste von *dreht den Kopf und lächelt* dir… mehr Freund, als ich in der letzten Zeit mit ihm hatte. *macht nur eine Kopfbewegung, dreht sich aber nicht mehr um* …ich werde nicht mehr zurückblicken. Nicht mehr so weit, dass es mich noch mal so tief verletzt.]
Wurde mir die Hand gereicht. Ich musste nicht kriechen. Es war wie ein „Steh auf, ich möchte mit dir sprechen.“ – auf gleicher Ebene.
In die Augen schauen. Das Gefühl eines Gleichwertgefühls.
Ein wunderbares Gefühl. Es hält an. Stärkt mich.
Ich muß nicht perfekt funktionieren, dafür, dass mich jemand mag.
Es kann einfach so passieren.
Jemand der sagt, dass ich es wert sei, einiges durchzumachen.
Hört sich im Moment noch an wie „Hey, Sie haben eine Holzhütte mit Elchfell in Kanada, ein Häuschen in Kalifornien (nicht in, aber mit Blick auf San Francisco und Alcatraz) und ein Fischerboot ohne Netze, nur zum Geniessen in Neuseeland gewonnen.“
Fühlt sich unglaublich an.
Danke, D.
Ich habe das Gefühl, ich kann wieder atmen. Dank dir.

NEIN!

Nein, Nein, NEIN!
Das darf jetzt nicht sein! Nicht jetzt... nicht gerade jetzt!
Wo ich mich doch so gefreut habe, am Mittwoch endlich nach Hause zu fliegen, merke ich, wie dieses ekelhafte Gefühl wieder in mir hochsteigt... sich seine Bahnen sucht in jede Faser meines Körpers. Jede Hirnwindung... wieder diese Gedanken - nicht gut genug, nicht gut genug.
Wie ein Schleier, der sich über meine Gedanken legt, dunkel, schwarz. Undurchsichtig. Grausam.
Fühle die Angst in mir aufsteigen. Nicht jetzt. Bitte nicht jetzt. ...Körperlos...
Das schlimme an diesen beschissenen Phasen ist nicht die Phase selbst, sondern der fühlbare Beginn... wie schmieriger Teer sich um meine Knöchel windet und ich mich nicht davor in Sicherheit bringen kann. Versuche, mich herauszuziehen und spüre den Riß in meiner Körpermitte.
Haare zu Blutegeln, die mir meine Gedanken absaugen und ihren kranken Mist einflösen.
Renne weg... renne so schnell ich kann...
..renne...
...geradewegs...
ins nächste Dreckloch.
Scheisse.
Fühl mich wie ein ferngesteuerter Zombie.
Vergessen.
Wie lange diesmal?
1 Woche?
2?
8?
Aus Angst wird sehr schnell Hass.
See you - when it´s over.

von Nanok @ 2007-04-14 – 11:23:01
...ich denke noch oft an dich, Alex.
   
Die Musik, ist alles, was geblieben ist. Höre ich sie, denke ich an dich. Tool... heute höre ich Tool bewusst, um an dich zu denken. Du hast mir in einer schwierigen Zeit meines Lebens zur Seite gestanden. Anfangs. Du hast alles so vorausgesagt, wie es kommen sollte (und dann auch kam, aber da warst du längst weg). Ich habe dich beschimpft, mich entschuldigt, gesagt, dass du spinnst. Mich entschuldigt. Dich gefragt, wie sehr du mich eigentlich hassen musst. Leider zu spät um dir zu sagen, dass du recht hattest. Mit allem. Dass ich daran zerbrechen werde. Damals so arrogant... dir zu sagen, für wen du dich hälst, mich besser zu kennen als ich selbst. Standhaft habe ich meine Maske verteidigt. Mich panisch dahinter versteckend und doch wissend, dass du immer nur dahinter geschaut hast. Der Grund, warum ich dich weggeschickt habe.
Ein Preis, zu zahlen. Dieser Preis... um mir selber etwas näher zu kommen. Du wolltest mich beschützen und ich sagte dir, dass ich glücklich bin. Lüge. Ich habe dich so oft angelogen, obwohl du immer die Wahrheit kanntest. Irgendwann kamst du damit nicht mehr zurecht. Irgendwann kam ich damit nicht mehr zurecht. Ich habe meine Maske verteidigt bis zum Letzten. Ich habe dich angeschrien und beschimpft. So lange, bis du weg warst und ich Dinge sagte, die ich niemals wieder hätte gut machen können.
Als du gegangen bist, habe ich gelacht und dir hinterher gerufen "Endlich frei!", als du ausser Sicht warst, habe ich mich umgedreht, die Maske abgezogen - zum ersten Mal freiwillig - geweint und leise deinen Namen geflüstert. Aber das hast du nicht mehr gehört.
Danach habe ich nur noch gesagt, dass du mich verlassen hast.
Damit fing alles an.
Und es ging immer so weiter.
Heute...
kann ich sagen, dass ich sie hasse, diese verdammte Maske. Ich versuche sie wegzulassen. Bei manchen Menschen. Zu zeigen wie ich bin. Wie ich wirklich bin. Bei Menschen, die mir wichtig sind.
Und hey, T., D., J. - ich versuche es wirklich. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht allzu übel, wenn sie dann doch manchmal wieder zum Einsatz kommt. Denn auch sie gehört zu mir. Wenn nun auch nur noch sehr sparsam im Einsatz. Diese Maske... macht keinen völlig anderen Menschen aus mir. Sie schützt mich nur, wenn Gefühle auf mich einprasseln, vor denen ich so große Angst habe.
Vielleicht denkt ihr an die obige Geschichte - die jetzt ca. 2,5 Jahre her ist - bevor ihr versucht, dahinter zu schauen.
Ich lerne. Und ich muss erst wieder lernen, was Freundschaft bedeutet. Für mich.
Ich hoffe ihr verzeiht mir meine geringe Erfahrung.

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