Sonntag, 17. Januar 2010

Wenn Frauen sich rächen.

Da waren wir nun also. In dieser komischen Disco, mit dieser komischen Musik.
Ich - eher untypisch - voll gestylt. Meine Güte, hab ich lange für diesen Smokey-Eyes - Effekt gebraucht...

Gut. Wir gehen also rein, schauen uns um. Ich sehe die Leute da und muss unweigerlich anfangen zu grinsen. Kerle... die Kippen im Mundwinkel, die Hände in den Taschen, das ganze nackte Fleisch anstarrend, was ihnen da geboten wird. Geboten wird´s ihnen von Frauen, die trägerlose Glitzertops tragen, ob es figurtechnisch möglich ist (ich hätte laut geschrien "Nein!" - aber scheinbar gibt es da Möglichkeiten, von denen ich nichts weiss. Möglicherweise wurden die Oberteile um die Damen herumgenäht...) oder nicht.

Ich gehe durch den ganzen Laden, jemand bestimmtes suchend. Gehe hoch bis zum DJ-Pult - spätestens hier muss ich sie doch sehen können, da sie sich immer in sein direktes Blickfeld manövriert. S. stellt mich dem DJ M. vor, ich lächle mehr als nötig und wechsel ein paar Worte mit ihm.

[Zur kurzen Erklärung: sie nervt S. seit Wochen mit unzähligen SMS, Mails usw., ob M. was über sie gesagt hat, was er gesagt hätte, ob S. nicht mal nachfragen könnte. Sie ist ziemlich ignorant und schnallt einfach nicht, dass er überhaupt kein Interesse an ihr hat. Sie versucht, mich bei S. schlecht zu machen. Sie nennt mich... Schlampe. Böser Fehler.]

Dann, das erste Corona. Ich ziehe meine Jacke aus. Dann sehe ich sie. "Oh Gott... ist sie das?" denke ich und muss lachen. "Zieht sie ihre Profilbilder in die Länge, damit sie schlank wirkt?" frage ich S. Er lacht.

Ich ziehe meine Jeansjacke aus. Von vorn - unspektakulär. Hochgeschlossen. Sie sieht mich... mustert mich mit diesen kleinen, fiesen Äuglein, tippst ihre Freundin an, die mich auch mustert. Ich lächle, drehe mich um, nun sieht sie meinen nackten Rücken. Das Tattoo. Sieht, wie ich mit M. rede und lache. Wie er mit S. und mir anstößt. Ich spüre im Rücken, wie sie mir die Pest an den Hals wünscht. Wie sie innerlich mit sich ringt, mir nicht direkt eine reinzuhauen.

Ein zweites Bier. Ein drittes. Der Laden fängt an, mich zu langweilen. Ich wollte sie einmal sehen. Hab ich jetzt. Und ich schätze... ich werd mich in ihre Erinnerung fressen... immer wieder wird sie dieses Bild sehen.

Hätte ich mit ihr reden müssen, hätte ich ihr wohl nur eines gesagt: "Leg dich nicht mit mir an, Herzchen. Nur... für´s nächste Mal."

Doch dazu bin ich dann doch zu sehr Frau. Und sie zu sehr Mädchen. Ich kämpfe lieber mit Gegnern auf Augenhöhe. Bücken... ist in meinem Alter nicht mehr so gut drin.

Eine gute Wahl, dieses rückenfreie Shirt.
Und ich sah - trotz schniefender Rotznase - gestern nacht verdammt gut aus.

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